Haimhausen kreativ, die HaimhauserART lockt viele Künstler und kunstaffine Leute in den Ort.

Rund um die Schlossbrauerei tummelten sich am vergangenen Wochenende viele Besucher, die im Rahmen der „HaimhauserART“ die geöffneten Ateliers besichtigen konnten. 32 Künstler stellten ihre Werke an 16 verschiedenen Stellen zur Schau.

Die Künstler zeigten sich von ihrer besten Seite, mit Weißwein, Kuchen und Musik luden sie zum Verweilen ein. Glücklicherweise spielte auch das Wetter mit, pünktlich zum Auftakt des Ausstellungswochenendes am Freitagabend endeten die Regenschauer, am Samstag und Sonntag wurden uns angenehme Spaziergangstemperaturen aufgetischt und so konnten die Besucher gemütlich von einer Location zur nächsten ziehen.
Wer in der Kulturkneipe bei Punkt 1 anfing, hatte ein großes Programm vor sich. Die Künstlerin Liz Schinzler zeigte dort in ihrer Sonderausstellung abstrakte Malerei mit isländischen Landschaften, abstrahierten Gletschern und deren Farbvielfalt. Sie ist die einzige Künstlerin, die nach der HaimhauserART ihre Kunstwerke in der Kulturkneipe hängen lässt.
 
In der WeinWerkstatt spielten am Samstag die zwei Vollblut-Gitarristen von Allégresse Jazz und Gipsy. Der Künstler Thomas Neumann wagte den Sprung, bayrische Motive abstrakt darzustellen. Seine Bilder zeigen nicht offensichtlich Bayrisches, er versteckt Dirndl und Lederhose mit dezenten Gouachefarben auf wildem Hintergrund wie Leinwand, Holz oder anderen Materialien. Nur von Weitem kann man erkennen, welches Motiv er vermitteln möchte. Alexander Müller hingegen geht mit seiner Fotografie andere Wege. Architektonisch gekonnt stellt er Licht und Schatten gegenüber. Seine französischen Motive lassen die Gedanken im Licht der Provence verschwinden und man erwischt sich dabei, wie man mit einem Glas Wein in der Hand das Hier und Jetzt vergisst.
Die Weine vom Önologen Sebastian Lerchl, der den Haimhauser Laden vor einem Jahr von Stefan Holenburger übernommen hatte, rundeten den Besuch in der WeinWerkstatt ab. So konnte man nicht nur Kunst genießen, sondern nach Wein, Kunst und Musik beglückt zum nächsten Punkt auf der Ausstellungsliste (über)gehen.
Im Rathaus stellten Moritz Gruber und Anna Gauck aus: Zeichnungen, Malerei und Collagen waren vertreten.
Moritz Gruber zeigte sich als Selbstdarstellung mit Zigarette in der Hand sowie Collagen mit vielen verschiedenen Materialien, die auf Papier und danach auf Holz aufgezogen werden.
Die Amper-Residenz gab Lucy Mellersh, Fauzia Minallah, Corina Toledo und Adelheid Weinhöppel mit Skulpturen und Malerei Gelegenheit zur Präsentation.
Auf dem Gelände der alten Schlossbrauerei waren gleich mehrere Besichtigungspunkte. Dörthe von Haniel zeigte ihre neuen Radierungen in einem der Räume der Schlossbrauerei. Die hohen weißen Bögen gaben der Kunst einen passenden Rahmen. Gegenüber im Gebäude waren Anette von Strykowsky und Mike T. Berwanger vertreten. Die Raumhöhe dort fiel normaler aus, stand aber in einem genauso spannenden Bezug zur Kunst. Mike T. Berwanger präsentierte seine Selbstporträts in verschiedenen Maltechniken, sie hingen an dünnen Kleiderbügeln, die an einer alten Klaviertaste befestigt waren. „Die Klaviatur des Lebens“ könnte man das Werk betiteln.
Anette von Strykowsky bildet Aktmalerei auf Papiertüten ab, die Prozesse der Entstehung sind schnell und gekonnt, Modelle verweilen nicht länger als zwei Stunden für die Kunstwerke.
Nicht weit von den beiden entfernt, in einer alten Garage, stellte Mette Therbild Werke aus, die in den 60ern entstanden. Viel Emotion, bedingt durch die Nachkriegszeit, war zu sehen. Eine Frau mit Möwenkopf, ein Mann im Anzug und ein Fischskelett in einer Telefonzelle. Die Bilder erinnern an Max Beckmann, von dem die Künstlerin sehr inspiriert wurde.
Nebenan durfte man einen Blick in das Atelier des Bildhauers Wolfgang Sand wagen. Der Künstler ist schon seit einigen Jahren aktiv und ist mit vielen Werken an prominenten Plätzen in München und Umgebung vertreten. Gleich am Eingang seiner Werkstatt begrüßten uns lebensgroße Figuren, teils liegend auf einem Felsblock oder sitzend auf Holzstaffeleien, am Boden lagen Motorsägen, was von schwerer Arbeit zeugt. Im Inneren des Ateliers angekommen, stieß man auf Entwürfe, die später zu großen Skulpturen umgearbeitet würden. Im Zentrum dann die aktuelle Stahl-Holz-Skulptur. Synergetisch greifen die Materialien ineinander.
Weiter auf dem Brauereigelände, in der wunderschönen Galerie von Karin Lübbers, erfreute sich das Auge an ihrer Fotografie sowie an Grafik von Katrin Schürmann und an Malerei von Nick Lübbers. Als Gastmaler stellte King Panzu seine Kohlemalerei aus.
Die gesamte Veranstaltung wurde durch ein abwechslungsreiches Musikprogramm abgerundet. Viele Besucher gingen inspiriert nach Hause und erkundigten sich schon nach der nächsten Ausstellung.

 

© Foto: Karin Lübbers

 

 

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Alle zwei Jahre findet in Haimhausen die grosse Kunstausstellung „HaimhauserART“ statt. Die gesamte Region und speziell auch unser Ort blicken auf eine lange Tradition künstlerischen Schaffens zurück. Auch heute wohnen und arbeiten hier viele Künstler aller Genres. Eine Gruppe des Haimhauser KulturKreis e.V. organisiert schon seit vielen Jahren diese äusserst charmante Ausstellung. Anders als in Einzelausstellungen findet diese Veranstaltung quasi im ganzen Ort statt. Entlang der Hauptadern Haimhausens gibt es viele Locations in denen unsere Künstler/innen und Gastkünstler/innen ihre Werke präsentieren können.

Thomas Neumann und Alexander Müller werden gemeinsam in der WeinWerkstatt ihre Werke präsentieren.
WeinWerkstatt Haimhausen
Hauptstraße 22, 85778 Haimhausen
http://weinwerkstatt.eu/

Mitwirkende Künstlerinnen und Künstler: Liz Schinzler, Thomas Neumann, Alexander Müller, Moritz Gruber, Anna Gauck, Lucy Mellersh, Fauzia Minallah, Corina Toledo, Adelheid Weinhöppel, Karin Lübbers, Katrin Schürmann, Nick Lübbers, Angela Pilz-Koehler, King Panzu, Linda de Santo, Dr. Eckart Heidenreich, Mike T. Berwanger, Anette von Strykowsky, Michele Bernardi, Irene Horst, Dörthe von Haniel, Mette Therbild, Wolfgang Sand, Dr. Andreas Schröder, Dr. Uschi Schröder, Maxi Schröder, Benedicte Robert Espitalier Noel, Ruth Lanius-Meuss, Gabi Heigl, Stefanie Ihlefeldt, IBDP Kunstschüler.

Termine:
HaimhauserART am Freitag, 14. September 2018
Beginn: 19.00 Uhr, Opening in der KulturKreiskneipe, 85778 Haimhausen, Hauptstrasse 46b
anschliessend Abendrundgang zu den Ateliers ab ca. 20.30 Uhr

HaimhauserART am Samstag, 15. September 2018
Dauer: 15.00 Uhr bis 20.00 Uhr
Zusatzprogramm: 18.00 Uhr bis 19.00 Uhr spielen „Die Schönen und das Biest“ ihren „Bunten Salon im Hof der Haniel-Brauerei
Ausstellungen an verschiedenen Orten in Haimhausen

HaimhauserART am Sonntag, 16. September 2018
Dauer: 13.00 Uhr bis 18.00 Uhr
Ausstellungen an verschiedenen Orten in Haimhausen

Zentrle Anlaufstelle während der HaimhauserART ist die KulturKneipe, Hauptstrasse 46 b, mit Infomaterial und Wegweisern. Auch in den Ateliers erhalten Sie alle Informationen zu den Ausstellungsorten.
www.haimhauser-kulturkreiskneipe.de

 

 

 

 

Gemeinschafts Ausstellung / Vernissage

Zum ersten Mal findet am 05. und 06. Mai von 10:00 bis 18:00 Uhr eine Kunstausstellung in den neuen Räumen des HOFQAURTIER in Taufkirchen statt. Das HOFQAURTIER ist bekannt für besondere Design und Stilgestaltungsmittel rund ums Haus. Dazu kommt noch Süddeutschlands größe Pool-Ausstellungsfläche. An diesen beiden Tagen finden ebenso die Pool- und Gartentage statt und alle Ausstellungsflächen können besucht werden.

Alexander Müller, Adolf Neuberger und Thomas Neumann werden an beiden Tagen einen kleinen Bereich ihrer Kunstwerke zeigen. Von Fotografie über Gouache bis hin zur Ölmalerei.

Hofquartier • Hochstraße 21–23 • 82024 Taufkirchen
www.hofquartier.de

 

 

Burschen und Madl, auf geht´s zum Nockherberg.

Bereits im März 2017 gingen schon die ersten Vorbereitungen zur Gestaltung der Räume los. Motivwahl, Größe. Material, Rahmen usw. 2018 waren die Motive dann ausgewählt und die Produktion hat begonnen.

Jetzt im Februar macht der neu renovierte Nockherberg auf und das Kaminzimmer wird mit Bildern von mir ausgestattet sein. Was jetzt noch verpackt ist, wird im Februar zu sehen sein.

Haimhauser Künstler und ihre Gäste luden am Wochenende des 7./8./9. Septembers 2012 zum kunstvollen Spaziergang nach Haimhausen ein! 26 Teilnehmer aus den Bereichen Malerei, Zeichnung, Fotografie, Bildhauerei, Keramik, Druckgrafik, Objektkunst, Rauminstallation und Schmuckdesign waren dies mal, die rund um die Dorfstraße ihre Arbeiten in Ateliers, Gärten, Privathäusern und Ausstellungsräumen präsentierten.

Dieses Jahr waren als Gastaussteller Thomas Neumann und Franziskus Schmid dabei die im (AVZ, Allgemeinärztliches Versorgungszentrum, Hauptstr. 2-4, 85778 Haimhausen ausstellten. Julia Maier stellte in der Nähe der alten Brauerei aus.

Für das leibliche Wohl der Besucher wurde natürlich auch bestens gesorgt, im Kulturkreis-Biergarten und bei Hohlenburger´s Weinwerkstatt gab es Kulinarisches.

Bei bestem Sommerwetter kamen viele Besucher und wanderten durch den Ort um sich alle Ausstellungsbereiche anzusehen. Insgesamt war für viele Künstler die Ausstellung ein Erfolg.

Der Ankündigungsartikel „Münchner Merkur“

http://www.merkur-online.de/lokales/dachau/dorf-voller-kunstwerke-2489957.html

SZ 26.07.2012

26.07.2012 | SZ-Landkreisausgaben | München Süd | Kultur

Provokante Blickfänger

Jung, kritisch und ironisch: Fünf Maler zeigen in der Galerie „Aurum Magnum“ ihre Werke
Von Udo Watter

„Thomas Neumann, der schon vergangenes Jahr in Peiß ausgestellt hat, geht weniger konkret und akzentuiert in seinen Bildern vor. Manchmal atmen sie eine diffuse Zartheit wie in „Galeriebesucher“, als verschwommen gebannte Impressionen. Mitunter sind sie auch verstörend, wie die drei Bilder „Sardinen“, „Krabben“ und „Fischgelage“.“

Merkur 25. Juli 2012

Münchner Merkur     Ausgabe Landkreis Süd     Mittwoch, 25. Juli 2012     Nr. 170      S. 33

Ein unerhörter Sog

Selbst die chronischen „Schnellhingucker” verharren in stiller Betrachtung. An den großartig eigensinnigen Bildern in der Ayinger Galerie Aurum Magnum kommt kaum einer vorbei, ohne innezuhalten. Ein Blick in die Welt wilder Assoziationsketten.

Von Manfred Stanka

Aying – „Kunst in den Hundstagen” präsentieren Stephan Huslik und Franziskus Schmid in charmanter Koketterie, denn die ausdrucksstarken Bilder der fünf Künstler sind gut für jede Jahreszeit. Eine Kollektiverfahrung macht sich im kunstsinnigen Zirkel breit: Eine Bilderschau von einer Qualität und mit solch extremen Perspektiven veredelt, wie es sie seit langer Zeit nicht zu bestauen gab.

„Natur gesehen durch ein Temperament.” Mit diesem Zitat von Paul Cézanne ist zumindest ein Teil der ausgestellten Arbeiten des 24-jährigen Max Weber zusammengefasst. „Heimat” heißt eines seiner Landschaftsporträts in Öl, das sich zunächst auf das beharrliche Schauen auf ein Gebirgsmassiv verlegt. Eine monumentale Erhebung, thronend in der Ebene. Ein Blick vor der Haustür, der ihm zur Gewohnheit wurde und doch Wurzeln fasste in seiner Kreativität

Es ist ein „Erinnerungsort”, der zwischen Nacht und Tag zu schweben scheint. Mit den Mitteln der Phantasie fügen sich eigene Eindrücke, realistische Ansätze und etwas Beunruhigendes, Unerkennbares zu einer magischen Vision zusammen. So mischen sich Traum, Verborgenes und beunruhigende Verformungen zu Szenen, die einen unerhörten Sog entwickeln

Und doch wird Konkretes nicht außer Acht gelassen: Seien es vereinzelt in der Ferne dahinwandernde Bäume, die sich zu Wäldern verdichten oder die Naturmystik der Gesteinsmassen, die sich einem geheimen inneren Gesetz fügen. Auch andere Arbeiten variieren jene Unberechenbarkeit, denen der Mensch von Geburt an unterworfen ist. Sie zeigen Wunden des Alters und dessen zugefügte Verletzung durch Falten und Formlosigkeit der Fleischmassen.

Einen Gang weiter ist die Stimmung heiterer. Der Filmemacher John Waters hat wohl den bonbonfarbenen Kosmos des in Köln lebenden russischen Malers Valerij Pabst mitgeprägt. Er besitzt auch diesen ironischen Witz, der sich gegen Konventionen richtet. Der wunderschöne junge Knabe, der nicht weit von der Eingangstür so verführerisch in Szene gesetzt ist und von zahllosen Augenpaaren angestarrt, ja begehrt wird, ist zugleich eine geglückt Hommage an die Schwulenästhetik. Aber über das erotische Spiel der Geschlechterrollen hinaus ist er auch eine amüsante Variante dieser Jünglinge, die etwa bei Thomas Mann und beim frühbarocken Caravaggio als sündige Engel der römischen Vorstädte ihr Kunstdasein fristen

Der in München geborenen Thomas Neumann legt einen geheimnisvollen Schleier über seine Frauenporträts, die alle drei schattenhaft in einer träumerischen Anderwelt, der ihres Ichs. leben. Ein Kokon aus schwarz-grauen Schattierungen umschmeichelt sie, belässt sie in ihren ureigenen Empfindungen und schützt so ihr inneres Ich.

Einem antiken Fresko scheint die römische Jagdgöttin Diana von Julia Maier entflohen zu sein. Eine Schönheit zwischen den Zeiten. Also kein mythisches Luder, sondern ein postmodernes Frauenbild, geschützt vom Gürtel keuscher Grazie. Martina Donner setzt auf eine in 24 Einzelteile getrennte Ornamentik, die sich zu einem rätselfreudigen Gesamtkunstwerk fügt.

SZ 11. August 2011

Süddeutsche Zeitung        Donnerstag, 11. August 2011    Nr. 184        S. R 12

Rotkäppchen und der versteckte Wolf

Von Udo Watter

„im ersten Stock Porträts von Thomas Neumann. Seine Bilder gehen in Richtung Pop-Art und wirken durch kräftige Farbigkeit. Manchmal drängen sich die Haare wie bunte Schlingpflanzen in die leuchtenden Gesichter und über blutrote Lippen. Dabei wirken die Gesichter leicht expressionistisch verfremdet, in manchem Antlitz spiegelt sich aber auch eine ansteckende Zärtlichkeit wider.“

Merkur 28.07.2011
Münchner Merkur Ausgabe Landkreis Süd    Freitag, 29. Juli 2011    Nr. 173        S. 37

von Manfred Stanka

 

Bilder schaffen magische Räume

Ausstellung „Kunst in den Hundstagen” setzt auf Überformung, Assoziation und die Kraft des Geheimen

Die Nacht und das künstliche Licht, das Bürotürme, Verwaltungspaläste, Parks und Straßen in ein märchenhaftes, unwirkliches Szenario verwandelt. Wege werden auf den Fotografien von Gino Braun zu Traumpfaden. Einer von ihnen führt direkt zu dem von Franziskus Schmid vergoldeten Findling, der in sattem Gelb-Rot den Einlass in die „Galerie Aurum Magnum“ in Peiß markiert. Mit „Kunst in den Hundstagen“ präsentieren die Galeristen Franziskus Schmid und Stephan Huslik eine Bilder- und Objekteschau verschiedener Künstler, in deren flüchtiger Magie sich der Besucher verliert. Hier scheint selbst das Leuchten einer Parklaterne inszeniert.

 

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